
100 Jahre (Groß-)Berlin, eine Metropole, die durch ihre Bars, Clubs und ihre öffentlichen Veranstaltungen weltweit berühmt ist.
Was passiert jedoch hinter dem Glamour und den schicken Fassaden?
Kaum wird über das elementare Grundbedürfnis geredet, das es auch in der Öffentlichkeit zu befriedigen gilt.
Wir schauen hinter die Tür des “Stillen Örtchens”.
Wir zeigen die Schwierigkeiten, die der Gang auf eine Toilette im öffentlichen Raum mit sich bringt und welche kreativen Arrangements bereits erfunden wurden.
Wir beschäftigen uns mit der Geschichte der Toilette und hinterfragen die gesellschaftliche Etiquette.
Wir präsentieren die verschiedensten Innovationen und wollen die Toilette zu einem Begriff der Gemeinschaft machen.
Lass uns zusammen das Stille Örtchen entdecken und gemeinsam überlegen was es zu verändern gilt.













Die Geschlechterspezifizierung kann durch einen toleranten und geschlechterneutralen Umgang in der Gesellschaft ersetzt werden.
Zudem müssen Menschen lernen gegenüber dem anderen Geschlecht körperliche Funktionen zuzugeben, was durch die Romantisierung der Geschlechterrollen erschwert wurde.
Die Ausstellung “Stilles Örtchen” konnte Dank der großzügigen Finanzierung von der Berliner Landeszentrale für politische Bildung und der Bereitstellung des 40 m² Platzhauses vom Förderverein Helmholtzplatz e.V. am Helmholtzplatz (Platzhaus 0) abgehalten werden. Hierbei hatten die BesucherInnen die Möglichkeit sowohl innerhalb als auch außerhalb des Raumes Exponate und Informationsmaterial zu begutachten.
Die Ausstellung hat insgesamt 400 BesucherInnen gezählt, bei einem Verhältnis zu 60 Prozent Frauen und 40 Prozent Männern.

Die Ausstellung “Stilles Örtchen” ermöglichte den BesucherInnen sich über vier Kategorien in Bezug auf die Toilette zu informieren. Die Geschichte, die Gesellschaft, die Innovation und die Gesundheit. Die Geschichte, die Gesellschaft und die Innovation wurden auf drei von der Decke hängenden Tafeln abgebildet.
Anhand von Bildern und Textmaterial wurde die Geschichte der Toilette bildlich und schriftlich dargestellt. Hier hinterfragte das Buschfunk Bündnis e.V. insbesondere, warum sich die Toilette von einem gesellschaftlichen Treffpunkt im alten Rom zu einem Ort der Abgeschiedenheit, gar einen tabuisierten Ort in der heutigen Zeit entwickelte. Die Antwort liegt im Verlauf des 20 Jahrhunderts, in dessen Verlauf sich der Wohlstand ausbreitete und jeder Haushalt eine eigene Toilette erhielt. Damit wurde die Toilette zu einem passiven und von der Öffentlichkeit abgeschiedenen Raum.

In der Rubrik “Innovationen” konnten sich die BesucherInnen die Geschichte von der in der westlichen Sphäre etablierten Sitztoilette begutachten, die im öffentlichen Raum, durch vermehrte Beschmutzung schwer zu nutzen ist. Die große Frage hierbei ist, warum sich solch eine Sitztoilette in der Gesellschaft durchgesetzt hat, obwohl es auch andere Konstruktionen zu Beginn des 20. Jahrhunderts im öffentlichen Raum gegeben hat. Dabei wurde die Passivität der Frau in Bezug in der Öffentlichkeit beleuchtet, die es schwer hatte sich für die damalige schon existierenden Frauenurinale einzusetzen. Als heutige Beispiele wurden verschiedene Exponate gezeigt.
Damit die BesucherInnen einen Eindruck von den Möglichkeiten und Schwierigkeiten der verschiedenen Höhen einer Toilette erhielten, wurde eine “Auf und Ab” Toilette konstruiert. Diese konnte auf verschiedene Höhenstufen befestigt werden, wobei die BesucherInnen einen Eindruck von besonders niedrigen oder besonders hohen Toiletten erhielten. Diese “Auf und Ab” Toilette war zusätzlich mit Glitzer bedeckt. Die BesucherInnen konnten nun versuchen “auf” diese Toilette in einer “Skifahrer” Hockposition zu gehen, ohne diese zu berühren. Wenn nach dem Experiment Glitzer an der Hose zu finden war, hatte man die Toilette Widerwillens berührt.


Im hinteren Teil der Ausstellung befand sich das “Kling-Klang-Klo”. In dieser eigens konstruierte Toilette, wurden von verschiedenen Menschen aus aller Welt Toiletten-Geschichten erzählt. Also Geschichten, die in Bezug auf die Toilette passiert sind. Die BesucherInnen konnten sich hierbei in die geschlossene Kabine setzen und im Podcast-Format den verschiedenen Geschichten lauschen. Dabei hatten sie die Möglichkeit “die Toilettenwände” zu bemalen.
Hast Du Dich immer schonmal gefragt, was hinter der Toilettentüre passiert?
Na dann hör mal rein
Neben dem Ausgang durften die BesucherInnen auf leeren Toilettenpapierrollen eigene Kommentare oder Wünsche in Bezug auf das öffentliche Klo vermerken. Diese Wünsche wurden am Ende der Ausstellung abfotografiert und der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz zu gesendet. Ziel hierbei war es einen Eindruck von den Bedürfnissen der Menschen in Bezug auf öffentliche Toiletten zu erhalten.

Warum vor allem Frauen Probleme haben auf eine öffentliche Toilette zu gehen erfährst Du hier:
Vor allem Frauen kennen die Eskapaden einer öffentlichen Toilette. Es wurden schon die unterschiedlichsten Positionen erfunden, um nicht mit den Fäkalien der VorgängerInnen in Berührung zu kommen. Keine dieser Positionen ist bequem oder lässt die Notdurft in einer angenehmen Art bewältigen. In die Beuge, irgendwo Halt finden und verhindern, dass man nach hinten kippt. Hinsetzten ist oft keine Option und von Entspannung kann kaum die Rede sein.
Klo-Berührungs-Vermeidungs-Strategien
Auf eine öffentliche Toilette hinsetzen geht oft nicht… Daher wurden schon die unterschiedlichsten Positionen gefunden, um nicht mit der schmutzigen Toilettenschüssel in Berührung zu kommen.
und hier noch mehr Klo-Vermeidung-Berührung-Strategien…
Die Klomumie

Der Koloss von Rhodos

Die Observatorin

Die Urinella

Die Kloschrecke

Der Kloumringer

Die Handsetzerin

Keine — Die Mutige

