Geschichte

Die Kul­turgeschichte der Toi­lette ist lang und offen­bart einiges über die Menschheit.

Die ersten Toi­let­ten wur­den schon um 28000 v. Chr. in Mesapotamien gefun­den — hier gehörte die Toi­lette bere­its zur Hausausstattung. 

Auch im antiken Rom wur­den Aborte genutzt. Diese wur­den Cloa­ca Max­i­ma genannt. 

Hier nahm beson­ders unter Han­dels- und Geschäft­sleuten der Toi­let­ten­gang einen ganz beson­deren Platz ein. Denn mit dem gemein­samen Gang zur “lat­ri­na”, der großen Gemein­schaft­stoi­lette in den römis­chen Ther­men, wurde das nach­mit­tägliche “otium”; die Zeit der Ruhe, der geisti­gen und kör­per­lichen Wieder­her­stel­lung, der Entspan­nung und Unterhaltung, 

ein­geläutet. Unter dem Gebot des “mens sana in cor­pore sano” (ein gesun­der Geist in einem 

gesun­den Kör­p­er), fol­gte man während des “otium” ein­er Abfolge aus Reini­gung, Bad und 

Mas­sage, begleit­et oder gefol­gt von Lesun­gen, musikalis­chem Vor­trag und Vergnügen. 

In den Gemein­schaft­stoi­let­ten der Römer, die oft kleinen Palästen ähnel­ten, pinkelte nie­mand nervös und eilig in eine dun­kle Ecke oder schämte sich für seine men­schlichen Bedürfnisse. Mann und Frau saßen entspan­nt beieinan­der und rede­ten dabei über Geschäftlich­es und Alltägliches. 

Die Kul­turgeschichte der Toi­lette ist lang und offen­bart einiges über die Menschheit.

Die ersten Toi­let­ten wur­den schon um 28000 v. Chr. in Mesapotamien gefun­den — hier gehörte die Toi­lette bere­its zur Hausausstattung. 

 

Auch im antiken Rom wur­den Aborte genutzt. Diese wur­den Cloa­ca Max­i­ma genannt.

Hier nahm beson­ders unter Han­dels- und Geschäft­sleuten der Toi­let­ten­gang einen ganz beson­deren Platz ein. Denn mit dem gemein­samen Gang zur “lat­ri­na”, der großen Gemein­schaft­stoi­lette in den römis­chen Ther­men, wurde das nach­mit­tägliche “otium”; die Zeit der Ruhe, der geisti­gen und kör­per­lichen Wieder­her­stel­lung, der Entspan­nung und Unterhaltung,

ein­geläutet. Unter dem Gebot des “mens sana in cor­pore sano” (ein gesun­der Geist in einem

gesun­den Kör­p­er), fol­gte man während des “otium” ein­er Abfolge aus Reini­gung, Bad und

Mas­sage, begleit­et oder gefol­gt von Lesun­gen, musikalis­chem Vor­trag und Vergnügen.

In den Gemein­schaft­stoi­let­ten der Römer, die oft kleinen Palästen ähnel­ten, pinkelte nie­mand nervös und eilig in eine dun­kle Ecke oder schämte sich für seine men­schlichen Bedürfnisse. Mann und Frau saßen entspan­nt beieinan­der und rede­ten dabei über Geschäftlich­es und Alltägliches.

Im Mit­te­lal­ter befan­den sich erst­mals Toi­let­ten in isolierten Gebäu­den in Form von Erk­ern oder Nis­chen, die ins Freie führten. In den alten Schlössern wurde die Not­durft oft in Fluren,

Raumeck­en und Durch­fahrten verrichtet.

Dabei stell­ten sich die Damen ein­fach hin und mik­tierten im Ste­hen. Damals gab es schließlich noch keine Unter­wäsche und daher kon­nte frau es ein­fach laufen lassen

.

Das erste Wasserk­los­sett wurde 1596 von Sir John Har­ing­ton erfun­den, das aber dann schnell wieder vergessen wurde. Da in den Straßen der Städte die Fäkalien ein großes Prob­lem darstell­ten, wurde um 1751 die Sit­ten­polizei einge­führt, die “öffentlich­es Koten und Urinieren” ver­hin­dern sollte. Schließlich erhielt 1775 der Schotte Alexan­der Cum­ming das Patent für sein Wasserklossett. 

In Deutsch­land ver­bre­it­erte sich die Toi­lette mit Wasser­spülung erst Ende 19. Jahrhun­dert in den Städten — als es schließlich Wasser­an­schlüsse und Kanal­i­sa­tio­nen gab. Vorher wurde die Not­durft in Latri­nen bewältigt. Mit steigen­dem Wohl­stand wurde die eigene Toi­lette fes­ter Bestandteil der meis­ten Haushalte. Für Frauen, die den pas­siv­en Teil der Gesellschaft bilde­ten, ver­schwand damit die Möglichkeit der Mit­gestal­tung im öffentlichen Raum fast gän­zlich. Dort bes­timmte, wie 

an vie­len Orten zur dama­li­gen Zeit: Das Patri­ar­chat. Die heutige Toi­lette wurde also vor allem vom Mann für den Mann erfunden.

Für Frauen/ Flinta und Senior­In­nen ist der Gang auf die Toi­lette in der Öffentlichkeit eine kom­plizierte Angelegenheit. 

Die Kon­struk­tion lässt eine bequeme Hal­tung ohne Berührung der Toi­lette nicht zu.

 

Unzählbar sind die Eska­paden auf dem öffentlichen Lokus. Unzählbar die kreativ­en Lösun­gen bei man­gel­nder Hygiene oder fehlen­dem Sichtschutz. Dabei wer­den die unter­schiedlich­sten Posi­tio­nen erfun­den. Keine dieser Posi­tio­nen ist bequem oder lässt die Not­durft in ein­er angenehmen Art bewältigen.

Der Vor­gang ist so anstren­gend, wie kom­pliziert: In die Beuge, irgend­wo Halt find­en, Bal­ance hal­ten und ver­hin­dern, dass etwas berührt wird. Hin­set­zen ist oft keine Option und von Entspan­nung kann kaum die Rede sein. 

 

Außer auf Toi­let­ten für Men­schen mit Behin­derung gibt es keine Vor­rich­tung, an der man sich abstützen kann, um damit die Last von den Beinen zu nehmen.

Erfind­un­gen wie die Urinel­la — eine Vor­rich­tung zum Anset­zen, damit auch Frauen im Ste­hen mik­tieren kön­nen – sind eher Notlö­sung als zukun­ftsweisende Inno­va­tio­nen. Mal eben den 

Hosen­stall öff­nen reicht hier nicht aus. Und während es auf Män­ner­toi­let­ten im Pis­soir sog­ar kleine Fußball­tore gibt, um die Tre­f­fer­quote zu steigern, gibt es für Frauen meist nicht ein­mal einen Klei­der­hak­en, um die Hand­tasche kurz anzuhängen.

Ein neuer Typus Toi­lette ist gefragt, der vor allem Frauen und die Funk­tion­sweise des weib­lichen Kör­pers im Fokus hat, im Ide­al­fall jedoch den Ansprüchen aller Geschlechter gerecht wird. Bis es soweit ist, kön­nten Inno­va­tio­nen wie das Mis­soir©, die Akzep­tanz für die weib­liche Not­durft aus­bauen. Denn das fortschrit­tliche 21. Jahrhun­dert braucht zu seinen fortschrit­tlichen Toi­let­ten auch die passend fortschrit­tlichen Denkweise. Ver­langt wird die Umwand­lung des Mythos der Frau, die nur nach Rosen riecht, in eine Akzep­tanz von Frauen als Men­schen mit kör­per­lichen Bedürfnis­sen und Stuhlgang.

Gesellschaft

In den west­lichen Indus­trielän­dern find­et man häu­fig am Beck­en­rand von Toi­let­ten soge­nan­nte Duft­spüler, die durch Abgabe von Düften unan­genehme Gerüche über­lagern und teil­weise auch die Hygiene erhöhen.

 

In japanis­chen Frauen­toi­let­ten beispiel­sweise befind­et sich häu­fig ein „Oto­hime“, ein klein­er Laut­sprech­er, der die Kör­perg­eräusche übertö­nen soll.

 

Ital­ienis­che Toi­let­ten ver­fü­gen hinge­gen meis­tens über ein Gebläse, das die Gerüche in der Muschel oder im Raum absaugt und übers Dach abführt.

Auch der pri­vate Bere­ich wird zunehmend so gestal­tet, dass für einzelne kör­per­liche Bedürfnisse aus den öffentlichen Bere­ichen aus­ge­gren­zte Räume zur Ver­fü­gung ste­hen, wie z.B. Schlafräume, Toi­let­ten und Bäder. 

Wir ziehen uns bei der „Erledi­gung“ men­schlich­er Bedürfnisse zurück, eher um die gesellschaftliche Etikette zu wahren, anstelle von ein­fach­er Diskre­tion. Wir pupsen und rülpsen nicht, wobei die Zurück­hal­tung natür­lich­er „men­schlich­er Gase“ gesund­heitss­chädlich ist.

Wir ziehen uns bei der „Erledi­gung“ men­schlich­er Bedürfnisse zurück, eher um die gesellschaftliche Etikette zu wahren, anstelle von ein­fach­er Diskre­tion. Wir pupsen und rülpsen nicht, wobei die Zurück­hal­tung natür­lich­er „men­schlich­er Gase“ gesund­heitss­chädlich ist. 

Vor allem Frauen/FLINTA empfind­en Scham in Bezug auf das “Pupsen” und den Gang auf die Toilette

Was bedeutet Scham in diesem Kontext?

Scham ist häu­fig mit dem Erleben ver­bun­den, „anders“ zu sein, von der Norm abzuwe­ichen. Bei der Kör­per­scham geht es im Kern darum, dass bes­timmte Kör­per­re­gio­nen, kör­per­liche Auss­chei­dun­gen oder kör­per­be­zo­gene Hand­lun­gen von anderen nicht wahrgenom­men, nicht gese­hen, gehört, gerochen oder gar gefühlt wer­den sollen. Am lieb­sten möchte er oder sie sich 

ver­ber­gen. Dabei kommt es häu­fig zum Erröten. Aus Angst, (erneut) abgelehnt zu werden, 

gehen Scham­be­trof­fene auf Dis­tanz, was im Extrem­fall zu ein­er „sozialen Pho­bie“ führen kann. 

Wir wollen ein Bewusst­sein für die gesellschaftliche Eti­quette in Bezug auf das stille Örtchen schaf­fen, damit sie über­wun­den wird.